Seniorentanz trifft Seniorensport

Dies erfuhren 12 Interessierte im Rahmen meiner Ausbildung zur Übungsleiterin für Seniorensport. Tanzen mit den Gruppen war leider nur mehr eingeschränkt bis gar nicht mehr durchführbar und daher entschloss ich mich ein ähnliches Terrain zu erkunden und meldete mich für die Ausbildung an. Hier setzte ich einen wichtigen „Tanzschritt“ und berichtete begeistert von Tanzen ab der Lebensmitte. Dies fand bei den Organisatoren und Lehrenden gleich großen Anklang und ich wurde gebeten einen Teil der Ausbildung mitzugestalten.

Mitte September begann ich zusammen mit 33 Interessierten unterschiedlichen Alters (18-76 Jahre) mit dem dreitägigen Basismodul zur Übungsleiterin in der Sportunion Steiermark. Der theoretische Teil fand online statt und erweiterte mein Wissen im Bereich der Anatomie, der Sportbiologie, der Didaktik und Methodik. Es wurden auch die rechtlichen Bestimmungen beleuchtet, eine nicht zu unterschätzende Materie. Die Trainingslehre, ein wichtiger Pfeiler, um eine Einheit aufzubauen und vieles mehr zum Thema Ausdauer, Kraft, Sensomotorik und Psyche rundeten das Basismodul ab. Das herrlich warme Wetter ließ eine praktische Nachmittagseinheit auf dem Trainingsplatz der Sportunion Graz zu. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen und der Muskelkater begleitete mich schnurrend die nächsten 2 Tage. Zur Vorbereitung auf die theoretische Abschlussprüfung Anfang November wurde uns ein Fragenkatalog übermittelt.

Das Spezialmodul Seniorensport, welches von 23- 25. Oktober unter strengsten Maßnahmen und reduzierter Teilnehmerzahl von 12 Damen und Herren in den Räumen und Turnsälen der Sportunion stattfand, hat begeistert. Ein Arzt brachte uns die Erkrankungen und Einschränkungen im Alter und die positiven Auswirkungen von Sport verständlich näher. Ein Sportwissenschaftler vermittelte auf äußerst interessante Weise sowohl in Theorie und Praxis die Wichtigkeit von Krafttraining für Senioren. Der Großteil der praktischen Inhalte der Ausbildung gestaltete sehr abwechslungsreich und praxisnahe Frau Marlies Groß. Als ausgebildete Kindergartenpädagogin, langjährige Sportinstruktorin mit zahlreichen Sonderausbildungen erlernten wir eine Übungseinheit zu verschiedenen Themen, wie Krafttraining, Sensomotorik, Koordination Gleichgewicht, Entspannung und vielem mehr zu gestalten.

Den Abschluss des 2. Tages bildete Tanzen ab der Lebensmitte. Nach einem kurzen Theorieteil, in dem ich über die Entstehung und Entwicklung des Seniorentanzes, über die Ausbildung zur zertifizierten TanzleiterIn und die positiven Auswirkungen von Tanzen berichtete, tanzten und staunten sechzig Minuten alle Übungsleiter über die etwas andere Art zu tanzen. Besonders herausfordernd waren die Paartänze ohne Kontakt ,hier verlor so mancher die Orientierung und den Partner! Der Tanz im Sitzen erforderte volle Konzentration und schulte die Koordination. Das Feedback war sehr positiv und vielfältig. Die achtzehnjährige Sarah: „Ich hätte mir nie gedacht, dass man beim Seniorentanz ins Schwitzen kommen kann!“ Die sechsundsiebzigjährige Traude: „ein tolles Warm Up für meine Trainingseinheit!“

Der Haupttenor war jedenfalls: Tanzen fordert Körper und Geist in höchstem Maße und man hat auch noch ganz viel Spaß dabei! Und genau das war und ist die Mission meines Vortrages. Das Interesse an Tanzen ab der Lebensmitte zu wecken, unser Tun als Tanzleiterin und Tanzleiter transparent zu machen, neue Tanzleiterinnen und Tanzleiter zu gewinnen und vielen Tänzerinnen und Tänzern Lebensfreude zu vermitteln.

Meine Abschlussprüfung mit Lehrauftritt am 7. November konnte aufgrund des 2.Lockdowns leider noch nicht stattfinden, aber ich bleibe im Training und ich tanze mich durch die Krise!!!!!

Regina Paszicsnyek