Round Workshop in Eisenerz am 28.05.2022

Unbedarft und ahnungslos, was mich erwarten würde, reiste ich als angehende Tanzleiterin für “Tanzen ab der Lebensmitte” und als Quereinsteigerin in die „Round-World“ von Murau nach Eisenerz  an, wo ich schon bei der Ankunft meine erste Überraschung erlebte: diesen Ort kannte ich bis dato nur vom Durch-  bzw. Vorbeifahren und so gewann ich den Eindruck, dass wir dieses Städtchen, das sicher schon blühendere Zeiten erlebt hatte, an diesem Tag durch Musik und Tanz beleben würden. Im Gasthaus „Eisenerzer Hof“ wurden wir freundlich empfangen und gut bewirtet, der Saal mit Holzdielenboden war fürs Tanzen sehr gut geeignet.

Die zweite Überraschung kam für mich dann gleich zu Beginn des Workshops (wie die Referentin so treffend übersetzte „Man kauft sich Arbeit ein“):  Sämtliche Erklärungen, Bezeichnungen für Figuren und Tanzschritte waren in Englisch(!), das ich zwar eigentlich gut beherrsche – dennoch hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, quasi eine neue Fremdsprache erlernen zu müssen.

Das sympathische, bestens vorbereitete und sehr kompetente Referenten Team (Monika hatte Unterstützung von ihrem Mann Siegfried) forderte uns auf der ganzen Linie. Weibliches Multitasking war absolut gefragt: die Ansagen akustisch zu verstehen, zu „übersetzen“ und kognitiv zu erfassen und schließlich auch noch die richtigen „Befehle“ an Füße, Beine und andere Körperteile zu senden. Und dazu noch Haltung  bewahren und lächeln wie Mona Lisa.

Trotz der kühlen Außentemperaturen wurde das ein oder andere durchgeschwitzte Leiberl gewechselt, der Kopf rauchte uns (eigentlich hätten wir uns durch Rauchzeichen verständigen können…), alle Sinne wurden bestens aktiviert und das Gehirn zu Höchstleistungen angetrieben. Das atemberaubende Tempo, in dem wir innerhalb weniger Stunden ca. ein Dutzend Tänze in verschiedenen Rhythmen (Two Step, Walzer, Cha –Cha –Cha und Rumba) und ich weiß nicht wie viele verschiedene Schritte, Figuren und Sequenzen erlernten, ließ uns wahrlich keine Zeit, an irgendetwas anderes zu denken. Sorgen, Probleme und andere unangenehme Dinge waren wie von selbst vergessen und wir hatten sehr viel Spaß und doch auch etliche Erfolgserlebnisse. Müde und erschöpft, zugleich glücklich und zufrieden traten wir die Heimreise an und für mich steht jedenfalls heute schon fest: beim nächsten Round Workshop bin ich wieder dabei und „kaufe mir Arbeit ein“ 
Renate Ecker, Murau