Tanzreise des Landesverbandes NÖ nach Ungarn


Es war herrlich
Bericht von der Tanzreise des Landesverbandes NÖ nach Ungarn

Endlich ist es so weit: Unser Tanzurlaub nach Ungarn beginnt (Montag, 24. 8. 2015). Mit einem kleinen Zubringerbus
fahren 15 Tanzbegeisterte aus dem Erlauftal mit viel zu viel Gepäck nach St. Pölten, wo wir mit weiteren Teilnehmern
in einen ungarischen Reisebus umsteigen, deren netter Chauffeur Arkos uns die ganze Woche begleitet. In Guntramsdorf
steigen die letzten Mitreisenden ein. Für Hans aus Scheibbs ist es der erste Urlaub seit langem und er wundert sich,
dass es keine Grenzkontrollen mehr gibt. Bei herrlichem Wetter gibt es am, von schönen Waldbergen umgebenen Plattensee
das Mittagessen und wir entdecken, dass unser Nachbarland eine unverständliche Sprache hat: Serentettel köszöntjük heißt
zum Beispiel Herzlich willkommen! Pünktlich um 16 Uhr erreichen wir unser Ziel: die schöne Garten-, Blumen- und Thermenstadt
Nagyatad (60 km südlich vom Plattensee). Eine junge Reiseleiterin namens Monika begleitet uns seit Balaton, sie spricht
perfekt Deutsch und gibt uns schon erste Informationen. Im Hotel Solar werden wir herzlich empfangen und nach dem Beziehen
der Zimmer und dem Abendessen starten wir schon unser Programm, das von Inge Pröstler und Karl Hömstreit bestens vorbereitet
und organisiert wurde. Im Kultursaal wird unter der Leitung von Gertraud Krinzinger die erste von insgesamt 10 Tanzeinheiten
absolviert, auch drei Ungarinnen und Szilvia aus Budapest, die für sie dolmetscht, sind dabei, so sind wir über 30 Tänzerinnen und Tänzer.

Am nächsten Tag regnet es in der Früh, ein seltenes Ereignis in diesem heißen Sommer. Beim Stadtrundgang wird es schon wieder
schön und wir bewundern die vielen Grünanlagen und Sehenswürdigkeiten. Dann folgt unser erster Aufenthalt in der Therme mit dem
braunen Heilwasser: Im Inneren gibt es drei Becken mit 34°, 38° und 42°, draußen ist ein kleines warmes Becken mit Kneippanlage
und das wunderschöne große Schwimmbecken in einem Park mit Kastanienbäumen und Platanen. Die heutigen Tanzlektionen werden von
Anni Längauer mit jugendlichem sportlichen Elan und Karl Hömstreit, unterstützt von seiner Frau Traude, souverän gestaltet und
mein Bruder Franzl wird von Inge Pröstler unter die Fittiche genommen. Das anschließende Zusammensein bei süßem Rotwein (Merlot)
und Rose´ mit Witzen am Fließband (von Lotte, Edith und Margit) endet mit dem Verbrauch aller Weinvorräte des Hotels und einer Rüge
von Ruhe und Erholung suchenden Gästen.

Am Mittwoch besuchen wir das Ökodorf Kisbajom mit Kutschenfahrt, Korbflechten, Museum (Schmieden), Zigeunertanz und Verköstigung
(wohlschmeckendes Fladenbrot) und nach dem Abendessen findet ein Bunter Abend im Hotel statt. Es werden von Kindern aus
Nagyatad elegante Ballettvorführungen und von Einheimischen feurige Volkstänze präsentiert. Anschließend tanzen wir mit Inge
und Silvia im Kreis und Block und das Publikum macht eifrig mit. Bei Musik wird noch eifrig bis zur Sperrstunde getanzt und Kontakt
mit den ungarischen Gästen gepflegt.

Neben Therme und Tanz (unsere vier Tanzleiter Gertraud, Anni, Inge und Karl überbieten sich) steht am Donnerstag der Besuch
eines 400 Jahre alten Weinkellers in Czurgo an der kroatischen Grenze am Tagesplan. Mit lustigen Spielen (Peitschenknallen, Ringe
werfen) beginnt es, Ritterkämpfe und Volkstänze, Geschichten über einen Dichter und über das Heilwasser (nur äußerlich anwenden
meint der Wirt) folgen und dann gibt es ein kräftiges Ritteressen und guten Wein (Uhudler): Ege´sze´gedre (Prost)!

Die Zeit vergeht sehr schnell und es ist schon Freitag. Vormittag verbringen wir nochmals in der Therme und am Nachmittag
geleiten uns Arkos und Monika nach Böszenfa zu einer riesigen Wildfarm der Universität Kaposvar. Nach einem Wildschweinragout
machen wir eine Traktorfahrt zu den Rotwildgehegen, die Wasserbüffel sind wegen der Hitze alle im Wasser versteckt. Am Abend
gibt es die letzte Tanzeinheit mit Gertraud, wobei die Teilnehmerzahl wegen des anstrengenden Programms schon etwas kleiner
geworden ist. Trotzdem finden wir uns im Extrastüberl noch zu einem geselligen Abend zusammen.

Am Samstag verabschieden wir uns von Monika und dem Hotelpersonal und wir treten die Heimreise an. Es war eine intensive
Woche, die am besten mit den Worten meines Bruders Franzl kommentiert werden kann: „Es war herrlich, wir haben so viel
Schönes gesehen und erlebt. Bei der nächsten Tanzreise sind wir wieder dabei!“.

Heinrich Seidl

 
Gruppe Kutschenfahrt in Biodorf Kisbajom