Die Pandemie ist noch nicht überstanden. Der Wunsch nach der alten Normalität hat sich nicht und wird sich auch nicht so schnell erfüllen. Es gilt Flexibilität zu lernen. Diese erwächst aus der Intention, sich in der Gegenwart den Erfordernissen des Augenblicks zu stellen. Der Sinn des Augenblicks verweist ganz konkret auf das, was hier und jetzt vom Leben her gefordert wird. (Frankl Zentrum)

Renate Elgert:

Wir tanzen verordnungskonform: outdoor auf der Wiese/Sportstätte (öffentliche Freifläche) – bei mehr als 12 Teilnehmerinnen (TrainerIn, SportlehrerIn zählt nicht dazu) in 2 von einander getrennten Kreisen ohne Durchmischung. Die Musik ist zwischen den Kreisen platziert, ich stehe auch dort!

Das Foto von unserem heutigen Tanzen im Kongresspark:

“Während der Tanznachwuchs noch über die Schrittfolge diskutiert – gehts bei den Profis schon rund, …

Karin Tagunoff:

Ich habe meine Gruppen teilweise ab Juni und damit ausnahmsweise auch im Sommer weitergeführt.

Am Donnerstag machte ich Linedance in 2 Gruppen, am 29.10. dann einmalig in 3 Gruppen geteilt (je max. 6 Personen) auf ca. 70m2, bei meist offenem Fenster oder Lüften nach 20 Minuten, mit mindestens 2m Abstand beim Tanzen und ohne Mund-Nasenschutz, der sonst nach Vorgabe natürlich immer getragen wurde.  Ich habe Glück, dass der Saal verfügbar und groß ist und auch bei 6 TeilnehmerInnen pro Stunde noch leistbar ist.

Am Mittwoch gab es auch weiterhin natürlich keine “klassische” Tanzrunde. Ich habe das Programm umgestellt: auf selbst umchoreografierte Kreistänze, partnerfreie “Partner-Tänze” bzw. “Tänze im Sitzen” im Stehen. Alles mit Sesselkreis mit 2m Abstand und dann wurde von Sessel zu Sessel oder um den eigenen Sessel herum getanzt.  Das gab uns die Möglichkeit, die Schrittkombinationen des „Tanzens ab der Lebensmitte“ weiter zu üben. Ergänzt habe ich die Stunde mit ein bisschen klassischem Gedächtnistraining (ala “Ich packe meinen Koffer, Themen-Alphabet,..) und Life Kinetik (“Gehirnentfaltungs“-) Übungen im Sitzen oder Stehen Dabei handelt es sich um Bewegungskombinationen von Armen und Beinen, die spontan auf Ansage ausgeführt werden. Diese Bewegungen werden lateral (=gleichseitig) und/oder überkreuz (=gegengleich) ausgeführt und auch mit Werfen von Bällen und Tüchern kombiniert. Zusätzlich werden diese Bewegungen verschiedenen Begriffen wie z.B. Zahlen, Farben oder Städten zugeordnet. Das ist dann eine spannende und auch lustige Sache, die viel Konzentration und Koordination erfordert. Es ist nämlich gar nicht so einfach bei der Ansage “1” den rechten Fuß vorzustellen und mit der linken Hand ein Tuch hochzuwerfen, bei “2” den linken Fuß nach hinten zu stellen und das Tuch mit der rechten Hand hochzuhalten,…Ich habe da beim ASVÖ einmal eine Schnupper-Ausbildung gemacht und so endlich Gelegenheit gefunden, das auch einmal mit einer Gruppe auszuprobieren.

Es machte allen, die (noch) gekommen sind, viel Spaß und diese Stunden waren ihnen auch wegen der Möglichkeit des regelmäßigen Sozialkontaktes sehr wichtig. Für mich war es der Versuch, ein bisschen “Normalität” unter größtmöglichen Vorsichtsmaßnahmen aufrechtzuerhalten. Wir können schon stolz sein, dass es keine Infektionen oder Erkrankungen unter unseren Teilnehmerinnen gegeben hat. Wahrscheinlich weil sich alle, in ihrem Verantwortungsgefühl der Gruppe gegenüber, offenbar auch im sonstigen Lebensumfeld vorbildlich verhalten haben!
Mit dem Lockdown sind diese Gruppenstunden leider nun bis auf weiteres Geschichte. Online-Angebote kommen für meine TeilnehmerInnen nicht in Frage.

Eva Kunisch:

Ich habe 2 Tanzgruppen und Ende September zu tanzen begonnen.

In der VHS Liesing gab es 13 Anmeldungen und als die 10-Personen Regelung kam, wurde mein 1 ½ Stunden Kurs auf 2 Kurse a 7 Personen und jeweils 1 Stunde Tanzzeit geteilt. Als die 6-Personenregel kam, wurden beide Kurse eingestellt.

In der Alserstrasse hatte ich mit der 10- Personenregel kein Problem, aber mit der 6-Personenbeschränkung schon, wobei nicht ganz klar war, ob ich als Tanzleiterin mitzählte oder mit 6 Tänzerinnen weitermachen durfte. Diese Frage erledigte sich mit dem Lockdown.

Meine Tänzerinnen nahmen alles in Kauf, nur um wieder tanzen zu können. Wir tanzten mit Visier (wäre jetzt auch bald verboten), bei geöffnetem Fenster (das leider in der Alserstraße so hoch ist, dass ich es nicht dauernd öffnen und schließen kann) und ohne Berührung mit geänderter Choreographie, wie ich es mir von Elfi Handler abgeschaut hatte. Die Kaffeepause in der Alserstraße musste leider entfallen.

Niemand ist an Corona erkrankt und wir alle hoffen, bald wieder tanzen zu dürfen. Aber die Bedingungen werden immer schwieriger.

Elfriede Handler:

Waren es im Sommer noch Einzeltänze, die wir mit dem nötigen Sicherheitsabstand und Hygieneregeln begannen, setzten wir unser Tanzen im Herbst mit Kreistänzen ohne Körperkontakt fort.

Freilich bedeutete die Zahl 10 eine zusätzliche Umorientierung d.h. ich bildete aus einer Gruppe 2 und statt 1 ½ Stunden mit Pause nur jeweils 1 Stunde ohne Pause und 15 Minuten zwischen den einzelnen Gruppen. Jede hatte ihre zugewiesene Zeit und musste sich bei Verhinderung entschuldigen, damit Leute von der Warteliste einspringen konnten. Im Prinzip waren diese Stunden für mich fast angenehmer, da keine Neuen hinzukommen durften und die anderen schon die Grundschritte und Begriffe kannten.

Bei der neuerlichen Dezimierung auf 6 Personen musste ich den Plan wieder umwerfen –habe dann  an 2 Tagen statt jeweils einer Gruppe jeweils  3 Gruppen mit 45 Minuten (also insgesamt 6) mit je 6 Teilnehmerinnen eingeteilt. Da es sich trotzdem nicht genau ausging, hatten 2 jeweils einen Platz gemeinsam mit einer anderen d.h. sie mussten sich telefonisch absprechen ob sie sich 14tägig abwechseln oder anders arrangieren wollten.

Für diese 6ergruppen habe dann Kontratänze mit 3 Paaren herausgekramt, die wir einmal bei Gertraud Krinzinger gemacht haben, und sie coronakonform umgewandelt und in einem Heft wieder zusammengefasst. Sie fanden großen Anklang, doch bald war auch das zu Ende, denn mit Anfang November mussten wir mit einem 2. Lockdown unser Tanzen wieder einstellen. Meine Tänzerinnen waren sehr traurig, aber ich war fast erleichtert, dass mir die Entscheidung abgenommen wurde.