Frohgemut reisten wir sechs Vorarlbergerinnen nach Graz. Wie verabredet wurden wir am Bahnhof freundlich von einer Kollegin begrüßt und zum Taxi geleitet. Nach einer halben Stunde Fahrzeit öffnete sich vor unseren Augen das Hochplateau von Semriach mit dem Blick zum Schöckl. Dort steht der Trattnerhof, unser Quartier für die nächsten zwei Nächte. Es gab rundum herzliches Umarmen und Begrüßen, jeder Außenstehende konnte sehen: wir sind eine große Familie! Die Unterbringung und Verpflegung im Haus waren ganz hervorragend, Frühstücksbuffet, Abendbuffet, zu viel, zu gut, ein großer Angriff auf unsere Taillenweite! Der Samstag stand im Zeichen der Ausflüge, fünf von uns wählten die Route in die Oststeiermark. Eine unternehmungslustige Gruppe fand sich zusammen, die von Jutta über die landschaftlichen und geschichtlichen Gegebenheiten informiert wurde.Zu unserer Unterhaltung war Ernie da, die mit uns sang, Witze erzählte und alle Lieder mit ihrer Gitarre begleitete. Nachdem wir das Lied „Bauernmadl“ singen gelernt hatten, tanzten wir am Ufer des Stubenbergsees danach. Auf dem Weg zurück zum Bus – „ hier sind die Klos“, schwenkte eine Gruppe dorthin, stimmungsvoll begleitet von Musik und Gesang: wenn alle Brünnlein fließen……. Über Pöllau und Pöllauberg gings weiter –  Hügel auf, Hügel ab – und wir hielten  in Kaindorf bei der Ölmühle Fandler. Auf dem Parkplatz davor tanzten wir einen flotten Linedance. Anschließend erfuhren wir vom Chef der Firma Fandler die Entstehung seiner Firma vom kleinen Garagenbetrieb bis hin zur großen Ölmühle, die nun voll ausgelastet ist und vergrößert wird.  Nach Verkostung und Einkauf des delikaten Kürbiskernöls gings weiter zum Stift Vorau. Auf dem großen Vorplatz stießen steirische Kolleginnen zu uns, sodass wir im Riesenkreis den „Fröhlichen Kreis“ tanzten. Besucher des Augustiner Chorherrenstifts betrachteten interessiert das Schauspiel, fotografierten und applaudierten. Kann man sich großartiger fühlen?  Ganz leise schlichen wir in die Stiftskirche, die bis ins 17.Jahrhundert reicht. Dort fand gerade eine Hochzeit statt. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen und weiterem Tanzstopp langten wir bei der Konditorei Felber in Birkfeld an. Dort brachte uns die Chefin die hauseigene Schokoladeproduktion nahe. Wir durften sehr ausgefallene Kreationen gefüllter Schokolade probieren, wer hat ja Lavendelschokolade auf der Zunge zergehen lassen? Der Rückweg führte nahe dem Haus der Stoakogler vorbei, was uns animierte beim nächsten Stopp den „Steirischen Sirtaki“ zu tanzen. Wir hatten so viel Spaß! Ein künsterisch sängerisches  Highlight war, dass wir den „Hadernjodler“ singen lernten. Der Text ist einfach, die Melodie ebenso, letztere wurde durch die ausgezeichneten Sängerinnen, die wir dabei hatten, wesentlich aufgewertet, die intonierten gleich die zweite Stimme dazu. Viel zu spät langten wir im Trattnerhof ein, wir hätten jedoch keine Minute des Ausflugs missen wollen! Vielen herzlichen Dank an dieser Stellen den Organisatorinnen!

 

Eine von uns, Nina, wählte den Ausflug nach Graz, hier ihr Bericht:  Am Samstag ging es für eine Kleingruppe der Tanzleiterinnen in die Landeshauptstadt Graz –die zweitgrößte Stadt Österreichs. Nach einer Führung durchs Schloss Eggenberg und dessen Gärten, wurden wir in der Erlebnisbrauerei Rudolf sensationell verköstigt. Frisch gestärkt spazierten wir durch die Kulturhauptstadt Europas 2003 und bestaunten die Sehenswürdigkeiten der Universitätsstadt. Vom Kunsthaus, über die Murinsel, bis hin zum Rathaus gab es einiges zu bestaunen. Als Höhepunkt fuhren wir mit dem Lift auf den Schlossberg und genossen vom Uhrturm einen herrlichen Blick auf die vor uns liegende Stadt. Bevor es wieder retour zum Hotel ging schlenderten wir vom Glockenturm, zum Türkenbrunnen und zur Burg und ließen uns von der Schlossbergbahn langsam ins Tal bringen.

Am Abend gabs großes Programm im schönen Wintergarten: der Fischbacher Volkstanzkreis unterhielt uns mit Volkstänzen , Peitschen knallen, Schuhplatteln und Paschen. Welch großartiges Erlebnis! So ist es nicht weiter verwunderlich, sodass diese Gruppe bereits in vielen Ländern Europas und in Dubai ihre Auftritte hatte. Später tanzten wir nach deren Anleitung, und danach umgekehrt. Nina wurde von ihrem Tanzpartner hochgehoben und in der Luft herumgewirbelt – laut geschrien hat sie dabei! Sie wird wohl diese Figur nicht in den Seniorentanz übernehmen.. In  einer Tanzpause präsentierten die Oststeiermarkausflügler den Sketch. Franz Posch mei liabste weis: Telefonwunsch – mit dem Haderjodler. Da standen wir nun, liebevoll und wirklichkeitsnahe ausgestattet mit total zerknüllten Putzlumpen und sangen zweistimmig: Hadern gib i net her.. Helga Grabner und ihr Team hatten lange, viel und sehr gut dieses Treffen vorbereitet. Nur wer selber schon organisiert hat kann diese Arbeit ermessen. Abordnungen der vertretenen Bundesländer würdigten diese Arbeit und bedankten sich mit kleinen Geschenken. Die Zeit des Miteinanders und der Begegnung ging nach dem Sonntag Frühstück zu Ende. Per Taxi wurden wir nach vielen Umarmungen zum Bahnhof Graz gebracht. Die lange Heimreise verkürzten wir uns mit Kartenspielen. Alle waren sich einig: die lange Fahrt hat sich vielmals gelohnt und wir kehren reich an Erlebnissen heim.

Bericht von Eva Dreher und Nina Wachter