Beitrag von Poldi E.

Frühlingsbote mit eingebautem Frostschutz

Ein Porträt des Zitronenfalters

Nicht nur Fledermäuse oder Murmeltiere halten Winterschlaf, auch einige Schmetterlingsarten wie der Zitronenfalter tun das. Dieser verbringt den Winter nahezu ungeschützt. Sein Quartier kann eine Baumspalte sein, die Unterseite eines Brombeerblatts oder ein Grasbüschel.

Seine besondere Winterhärte verdankt der Zitronenfalter einen körpereigenen Frostschutzmittel. Durch das eingelagerte Glyzerin gefriert die Körperflüssigkeit nicht. Außerdem scheidet der Zitronenfalter zu Beginn der kalten Tage einen Teil seiner Körperflüssigkeit aus. Er lässt praktisch alles Wasser ab, das er nicht braucht. So kann der Zitronenfalter Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius überstehen.

Zitronenfalter werden schon von wenigen wärmenden Sonnenstrahlen zu neuem Leben erweckt, so dass sie bei günstiger Witterung theoretisch zu jedem Tag im Jahr beobachtet werden können. Übrigens: Wenn Zitronenfalter sich sonnen – und das tun sie im Frühjahr ausführlich -, breiten sie ihre Flügel nicht aus, wie andere Schmetterlinge, sondern falten sie zusammen und setzen sich seitlich dem Sonnenlicht aus.

Zitronenfalter kommen fast überall in Europa vor. Sie leben auch noch in 2800m Höhe. Außerdem sind sie im Nordwesten Afrikas und in Zentralasien bis in die Mongolei verbreitet. Ihr Lebensraum sind lichte Wälder und Waldränder, aber auch grasbewachsene oder felsige Hänge mit viel Sonne.

Der Zitronenfalter bekam seinen Namen von den zitronengelben Flügeloberseiten der Männchen. Die Flügel der Weibchen sind weiß-grünlich. Zitronenfalter haben vier zugespitzte Flügel. Sie werden 5-6 cm groß.
Die Raupen des Zitronenfalters sind grün mit einem hellen Längsstreifen an der Seite.

Mit einer Lebenserwartung von 13 Monaten ist der Zitronenfalter einer der längst lebenden Schmetterlinge. Sie überwintern als erwachsene Schmetterlinge. Am Ende des Sommers sammeln die Zitronenfalter Nektar, um den Winterschlaf, den sie schon im August beginnen, durchzustehen.